- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
12-13

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Ob diese, die man bis zur weitern Untersuchung
primitive nennen kann, würklich veschieden, oder bloß
Abänderungen von einer und derselbigen seyn, ist mir
unbekannt, das letztere scheint wohl simpler zu seyn.
Ich habe aber vorher schon den gefährlichen Fehltritt
angezeigt, die Ordnungen der Natur nach unsere
Begriffe einzuschränken. Man muss die Conclusion
nicht eher machen, ehe die Prämissen durch zureichende
Versuche bestimmet sind. Geduld und ein unverdroßener
Fleiß wird vielleicht einmal in diesen, so wie in
vielen andern Dingen unsre Augen öffnen, da wir
wenigstens nun schon einen nicht geringen Begriff von
ihren Eigenschaften haben, wodurch schon sehr viel
gewonnen ist. Da inzwischen Flußspats-Säure und
Waßer, wenn sie sich einander unter der Form von
Dünsten begegnen, zu Kiesel-Erde, und Arsenik-Säure
mit Phlogiston sich in weißen Arsenik coaguliren;
so ist eine Anleitung, daß sowohl Erdarten,
als metallische Kalke nach ihrem eigentlichen Grundstoffe
für Säuren zu halten seyn, welche beym erstern Fall
durch Waßer und im letztern durch Phlogiston
in einer festen Masse verwandelt worden. So
viel ist wenigstens gewiß, daß uns die Natur einen
großen Reichthum verschiedener Säuren zeiget, und
sich besonders derselben in ihren mannigfaltigen
Verrichtungen bedienet.

Waßer ist noch feiner und noch schwerer zu
decomponiren. Man findet, bey näherer Untersuchung,
daß die Versuche, mit welchen man es zu Erde zu
verwandeln geglaubt hat, gar nicht das was man
im Anfange vermuthete, beweisen. Daß die Wärme
besondere Veränderungen am Waßer ausübe, ist überall
bekannt. Die Waßer-partikeln ziehen die Materie
der Wärme stark an sich, und wenn dieselben mit
einer gewißen Menge derselben bereichert sind, oder
damit umhüllet werden, wird dieses vereinigte Wesen
so leicht beweglich, daß dessen Oberfläche immer
nach horizonteller Lage zu streben scheint; es hat mit
einer feinen durch Feuer geschmolzenen Erde viele
Ähnlichkeit: Verringert man die Wärme, wodurch
[entweder?] die Außenfläche der Partikeln [sich?] [einander?]
berühren, und durch die Friction die gegenseitige
Beweglichkeit derselben verhindert wird, oder [die?] [Feder?]
und Repulsions-kraft durch die Scheidung einer
dieser Grund-materien zureichend abnehmen, so erhärtet
die Masse, und es entstehet Eis. Es ist noch
nicht ausgemacht, welche von diesen Ursachen hier
würksam sey. Wenn nun Eis aufgedauet werden soll,
so verliehret sich eine Menge von der angewanten
Wärme, die bey nahe bis 72° auf unsern Thermometer
ausmacht und eine Art Sättigung zu wege
bringt, so daß deßen Würkung durch die Verbindung
mit dem Eise verborgen wird; meist eben so,
als wenn eine Säure durch Sättigung mit Alkali
ihre charakterisirende Eigenschaften auszuüben
verhindert wird. So ist es auch mit ungelöschten Kalk.
Er enthält Wärme die aber unwürksam ist, bis das eine
stärkere elecktwische Anziehungs-kraft sie frey und
los macht. Durch die Absorbirung von 72° Wärme
wird Eis, wie gesagt worden, flüßig; was es darüber
bekömmt ist Ueberfluß, welches man sehr leicht merket,
so wie wenn man eine Säure zu einem Neutralsalze
mischet: das Waßer schwillt davon auf, wird
wärmer, feiner, durchdringender, beweglich und
leichter. Wenn sich endlich die Menge von Wärme
so vermehret hat, dass sie wie 100° ist, so verwandelt
sich alles in elastische Dünste, dergleichen werden
schon vor der Wärme von 100° erzeuget, aber desto
weniger, je weniger die Menge der Wärme die
vorherberührte Sättigung überschreitet. In demselben
Augenblicke, da sie sich von der Masse absondern, wird
dieselbe kühler, den alle Abdünstung erwecket, wie

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