- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Sjunde Bandet. Ny följd. Tredje Bandet. 1891 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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r :

Detter: Anmälan. 93

nens, ist der hl. Geist, der hier merkwürdiger Weise nicht unter
demselben Namen wie früher (Lócturr) erscheint. M. hält es für
einen sehr glücklichen Binfall des Dichters, dass er hier nicht
wie früher den Feuergott Lócturr für den hl. Geist einsetzte,
sondern den Wasserdämon Mimir. Das macht die M:sche
Hypothese noch bedenklicher, da wir doch mindestens ein
gewisses System bei diesen Identifikationen erwarten sollten. Die
Einkleidung dieser Völuspáepisode führt M. auf eine Stelle des
Hohenliedes und deren Exegese bei Honorius zurück. Der vita,
sponsa Christi, erscheint Christus und gibt ihr ein monile und
Ringe und diese Ringe deutet Honorius auf obedientia, sapientia
und scientia. So gibt hier O’äinn einer weiblichen Person hringa
ok men, féspjöll spaJclig oJc spd ganda. Von den ff. Baldrstrophen
hält M. nur die Verse ek sá Baldri Uóctgum tívor, OSins íarni,
ørlog f olgin j en Frigg of gret í Fensölum vá Valhallar: vitoft enn
eSka hvat? und die v. 35 führ echt. .Baldr ist Christus, Loki
Lucifer. M. schliesst sich der Bugge’schen Deutung des Baldrmythus
an, wonach Baldr Christus und Höctr Longinus ist. Aber die
Verbindung mit den christlichen Vorstellungen könnte, wie Saxos
Ho-therus lehrt, unmöglich erst von dem Völuspáverfasser
vorgenommen worden sein, noch hätte dieser diese Combination verstehen
können. Daher kann M. den HöSr nicht brauchen und sucht nach
Gründen, um die Stelle als unecht zu erweisen. In v. 62 treten
HöcTr und Baldr wieder auf, aber M. setzt sich kühn darüber
hinweg, dass die sonst so oft in der Sage verbundenen Namen
hier wieder beisammen stehen. Er deutet Höctr auf den
Kriegsmann Michael und zerstört dadurch den schönen Sinn der
Strophe, die die alten Gegner in den neuen Lustwohnungen
friedlich zusammen wohnen lässt. Wenn M. hier bemerkt, dass der
irdische Kriegsmann Longinus ganz in den himmlischen
Kriegsmann Michael aufgegangen sei, so scheint er die Gründe vergessen
zu haben, die ihn oben zur Ausscheidung der Baldrstrophen
bestimmten. Honir und Lócturr in v. 63 sind Henoch und Elias;
Henoch wurde zu Honir umgeformt und LoSurr ist nicht wie
früher der hl. Geist. Die Schilderung des Weltunterganges ist von
der christlichen Visions-Literatur und der Propheten beeinflusst.
Auch hier nimmt M. rein heidnische Elemente an; so wird
Egg-þér ganz nach Müllenhoffs Vorgang DA 5, 128 heidnisch gefasst,
weil hier eben jede Möglichkeit einer Combination fehlte.

Diese theilweise Analyse zeigt wol genugsam, dass die
Kühnheit Bugges hier noch weit überboten wurde, aber während sich
bei Bugge unter zweifelhaften Combinationen so mancher sicherer
Nachweis findet, jagt bei M. eine Hypothese die andere und das
Buch bedeutet keinen wesentlichen Fortschritt.

Wien im Mai 1890.

Ferdinand Detter.

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