Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
280 Mogk: Anmälan.
vor einführung des Christentums eddische stoffe poetisch behandelt.
Und dass der arbeiter Loctinn zu Brattahlíct (Fóstbr. saga s. 83)
die halbstrophe aus Hávamál (v. 83) aus einem norwegischen
gediente geschöpft haben sollte, ist doch auch nicht wahrscheinlich,
da ja die ganze bevölkerung auf Grönland in jener zeit isländisch
und nicht norwegisch war. Gewiss hatten die Isländer in den
ersten Jahrzehnten der besiedlung viel zu schaffen und zu bauen,
aber sollen nicht gerade sie sich in ihrer einsamkeit an den langen
abenden, wo die arbeit ruhte, von zeit zu zeit die stunden durch
lieder gekürzt haben, da ja poetisch beanlagte familien wie die des
Kvedulf zu den ersten ansiedlern mit gehörten? — Die hauptstütze
F. J.’s, dass die eddischen gedichte in ihrer mehrzahl und vor
allem die götterlieder norwegisch sein sollen, beruht eigentlich auf
der Voluspá. Weil diese norwegisch sei, meint F. J., seien auch
die andern, die demselben vorstellungskreise angehören, in
Norwegen gedichtet. Und so krystalisiert sich an die Voluspá ein
gedieht nach dem andern. Allein gerade den beweis für die
norwegische heimat der Vpluspá halte ich nicht für erbracht (s. 132).
Was Müllenhoff, auf den sich F. J. besonders stützt, dafür
vorgebracht, ist von Gering u.. and., neuerdings wieder von Björn Olsen
(a. a. o.), zur genüge widerlegt. Ich glaube überhaupt, dass dies
gedieht ganz anders aufzufassen ist, als es F. J., ebenfalls im anschluss
an Müllenhoff, thut, und dass thatsächlich christlicher einfluss, wenn
auch unbewusster, in ihm vorliegt. Letzterer erklärt sich aber viel
leichter, wenn wir das gedieht Island zuweisen. Indem ich mir
eine ausführliche begründung meiner auffassung vorbehalte, will
ich hier nur in grossen zügen geben, wie m. e. die Voluspá zu
deuten ist.
Die situation im eingang unseres gedichtes kann nicht
anders gedacht werden wie in den andern liedern, in denen
ebenfalls eine völve kunde von der Zukunft giebt: in Baldrs draumar,
dem Grogaldr, den HyndluljóS. Odin ist zur volva gekommen,
um von ihr das göttergeschick zu erfahren. Als ValfoSr d. i.
Totenvater hat er sie aus dem grabe gerufen; vor der gesammten
menschheit, wie sonst die völve dem försten und herrn vor seinen
genossen, will sie Odin offenbaren, was sie weiss (v. 1). Bevor sie
aber zu ihrer eigentlichen aufgäbe, zur enthüllung der Zukunft
kommt, will sie sich als allkundige in dem erweisen, was war und
ist (v. 2—28). Dieser teil geht der eigentliche spá voran. In v.
2 entwirft dann die völve das programm dieses teiles: 1. gedenkt sie
der ältesten zeiten, der zeiten der riesen, die sie aufgezogen haben
und von denen sie ihre Weisheit hat, und 2. kennt sie alle orte auf der
erde und unter der erde. Die folgenden strophen fuhren dann dies
programm aus. Sie gedenkt der zeiten Ymirs (3), der Schöpfung der
weit durch Burs söhne (4), des unsteten wandeis der gestirne (5—6,
%6T£Q0V 3tQ&t£QOv\ der ältesten zeiten der götter und des
auf-tretens der nornen, die jetzt das Schicksal der götter und men-
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>