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å10 Kahle: Das christ. in ct. awno. dich taug.
tag der ßchlacht verlegte, was als unhistorisch längst
erwiesen istl).
Ich bin so ausführlich auf diese entwicklung der
heili-gengeschichte, wie sie uns Daae geschildert hat, eingegangen,
weil ich zeigen wollte, wie wenig anstand die Norweger
daran nahmen das leben des kriegerischen königs mit zügen
aus dem leben des heilands auszuschmücken. So kann es
uns denn auch nicht verwundern, zumal nach dem, was wir
von den stammverwanten Westgermanen wissen, wenn wir
auch das umgekehrte beobachten können. Ich meine damit
natürlich nicht, dass nun auch etwa ereignisse aus der
geschieh te des heiligen Olaf auf Christus übertragen worden
wären, sondern dass die neubekehrten Christen ganz
allgemein, die eigenschaften, die sie an ihren hervorragenden
män-nern, vor allen also an den höchsten des gemeinwesens, den
königen, schätzten, auf ihn übertrugen. Und wie es bei den
verwanten Völkern, besonders den Sachsen, im Heliand der
germanische volkskönig, der gefolgsherr, war, und nicht der
römische könig oder gar kaiser, dem man züge entlehnte, so
auch bei dem norweg.-isländ. volke der könig an der spitze
seiner krieger, der hirp, wie sie besonders schon ihre
ausbil-dung unter dem ersten nor weg. einheitskönig, unter Harald
mit dem schönen haar, erfahren hatte. Wie das glänzende
kriegsieben seiner zeit und seine hofhaltung nicht ohne
ein-fluss geblieben war auf die ausbildung des germanischen
Olymps, wie Oþinn in Valhal thronend an der spitze seiner
einherier ein abbild des irdischen lebens war, so überträgt
man nun manchen dieser züge auf die Stellung gottes,
besonders aber Christi2), zu den menschen.
1) vgl. Daae, s. 95 f., woselbst auch die litteratur. 2) Für die verwanten
stamme vgl. Krafft. Die anfange der christl. kirche bei den germ. Völkern,
813 ff.; Erdmann, Otfrieds e van gelienbuch LVIII f.; Vilmar, Deutsche
alter-tümer im Heliand.2 X. 66 ff.; Hammerich, De episk-kristelige oldkvad hos
de gotiske folk, 9.
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