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Boer: Die Béowulfsage.
Zählung, welche Müllenhoff anderswo widerzufinden und
mythisch deuten zu können glaubt. Fragen wir zunächst,
wo er sie widerfindet, so werden wir auf die
Langobardensage verwiesen. An der identität dieser sage mit der von
Béowulf haben andere vor mir gezweifelt; doch sehe ich
mich genötigt, in diesem zusammenhange die sage und die
aus der erwähnten angeblichen identität geschlossenen
hypo-thesen ins äuge zu fassen. Dass nach Vídsíd 64 Scéafa der
beherrscher der Langobarden war, hat, sofern nicht in dem
zusammenhange eine mit der Scyld-Sceafsage übereinstimmende
Überlieferung nachgewiesen wird, für die geschichte der sage
keine bedeutung. Die erzählung, welche der des Béowulfsepos
entsprechen soll, findet sich bei Paulus Diaconus (1,15). Der held
Lamissio oder Lamicho wird zusammen mit sechs brüdern von
einem weibe niedrigen Standes geboren und ins wasser geworfen.
Ein alter, kinderloser Langobardenfürst findet ihn und lässt
ihn aus dem wasser aufheben, weil er sich stark genug zeigt,
einen speerschaft zu erfassen und zu halten. Den knaben,
dessen herkunft ihm unbekannt ist, lässt der könig erziehen.
Er wird sein nachfolger; später kämpft er mit meerweibern
und besiegt schwimmend die stärkste von ihnen. Nach
Müllenhoff sagt diese sage "wesentlich dasselbe" aus als die
von Scéaf-Béowulf. Die ähnlichkeit im ersten teil wurde
schon 1839 von Leo (Über Beówulf s. 32) wahrgenommen;
der zweite teil wird von M. zugleicherzeit mit Béowulfs
schwimmwettkampf mit Breca und mit dem kampfe mit
Grendel und dessen mutter identificiert. Diese doppelte
gleich-stellung richtet sich selbst. Denn wo die Übereinstimmung
nicht grösser ist, als dass die geschichte von Lamissio sich
eben so gut mit einem abenteuer Béowulfs als mit einem
anderen auf eine linie stellen lässt, da kann man mit
grösserem rechte behaupten, dass sie rein zufällig ist und dass die
identification nur den wert einer vollständig subjectiven
Vermutung hat. Und dasselbe lässt sich in bezug auf den anfang der
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