- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugoförsta bandet. Ny följd. Sjuttonde bandet. 1905 /
280

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Hanisch: Anm&lan.

Strophen 14 und 15 nnd deutet das Gedicht mythisch: Diebeiden
Biesenmädchen sind die Bergströme; auf den Beginn des Lanfs
der Ströme soll es deuten, wenn die Mädchen nenn Winter lang
nnter der Erde aufgezogen werden; ihr gewaltsames Niederströmen
ins Tal soll gemeint sein, wenn die Mädchen Berge verrücken und
mächtige Steinblöcke abwärts werfen; auf Überschwemmungen in
der Ebene, die keine Menschenkraft aufhalten kann, wird es
gedeutet, wenn die Madchen in Schweden die Scharen der Männer
durchbrechen. Man wundert sich, eine solche Athetese und der*
artige Deutungen bei 0. zu finden. Aber sie sind in Wirklichkeit
auch nicht von ihm; in allem Wesentlichen hat sie — wie 0. selbst
angiebt — Sv. Grundtvig in seiner letzten Vorlesung über die
ältere Edda vorgetragen. Es scheint, dass eine liebe Erinnerung an
einen teuren Lehrer O. hier einmal yon dem eignen Wege
abgeführt hat. Glücklicherweise wird durch O.’s Ansicht vom
Grotta-sQngr die weitere Untersuchung über Frode keineswegs
beein-flns8t; ihr dürfen wir beistimmend folgen, auch wenn wir über
jenes Gedicht mit dem Verf. nicht einer Meinung sind. Am
weitesten rückwärts liegt die unbestimmte Vorstellung von einem
goldenen Zeitalter unter König Frode. Sie gewinnt einen
individuelleren, sagenpoetischen Ausdruck durch das Antreten des
Märchenmotivs von der Riesin, die auf einer Mühle Gold mahlt.
Wieweit der Stoff schon entwickelt war, als der Dichter des
Grotta-SQngr ihn aufgriff, lässt sich genau nicht sagen; jedenfalls fasste
dieser ein besonderes Interesse rar die beiden Biesenmädchen, die
das Gold mahlen, und ihr Wesen gestaltete er nach seiner Art
aus. — Der Stoff ist weiter fortgebildet in der prosaischen
Einleitung zum GrottasQD£r: Der Seekönig Mysing überfällt Frode,
nimmt die Mägde mit der Mühle aufs Schiff und heisst sie Salz
mahlen. Um Mitternacht fragen sie, ob der Arbeit noch nicht
genug sei; er befiehlt ihnen weiter zu mahlen, und während er
schläft, versinkt das Schiff unter seiner Last. Da ward das Meer
salzig. Es ist also hier mit der Frodesage ein Märchen verknüpft,
das unter dem Titel ’Warum das Meerwasser salzig ist9 sich in
Deutschland und Frankreich findet. Der Stoff des Grottaspngr
und der Einleitung scheint auch aufgenommen in das
ausfuhrlichere Märchen von der Mühle auf dem Meeresgrund, das in allen
Ländern des Nordens wohlbekannt ist.

Hiermit schliesse ich meinen Überblick über die Ergebnisse
von O.’s Bolf krake. Dieses Buch lehrt uns nicht nur eine der
bedeutendsten germanischen Heldensagen in ihrem Werden und
Wachsen begreifen, es wird auch durch die neue, treffliche Methode,
die es lehrt, den Betrieb der Sagenforschung för lange Zeit
fördernd beeinflussen. Die Landsleute des Verf. dürfen mit Stolz auf
seine Leistung blicken. Sehen wir darauf mit jenem edlen Neide,
der die Nacheiferung weckt!

Osnabrück. W. Ranisoh.

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