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Boer: Das ags. Runenkästchen. 219
Zschr. f. d. Phil. 33, 411 die Vermutung ausgesprochen, der
erhaltene stab sei der rest einer nach links gewendeten os-
rune. Auch ich habe zunächst an o gedacht, aber den ge-
danken aufgegeben, da der verbindungsstrich der os-rune des
denkmals sich zu beiden seiten der hauptstäbe verlängert,
hier also links vom hauptstabe ein seitenstrich sichtbar sein
müsste 1). Eher wäre a denkbar, aber herr Dr. Poggi
versichert mir sehr bestimmt, dass nach dem hauptstabe nichts
gestanden hat. Diesem befugten urteil gegenüber scheinen
weitere versuche, verlorenes zu ergänzen, nicht gerecht-
fertigt 2).
Man kann annehmen, dass | hier nicht i sondern einen
anderen vocal oder diphthong bedeutet. Aber für a e o œ
hat das denkmal bestimmte Zeichen; es wäre die reinste Will-
kür, dem I die bedeutung eines dieser laute aufzubürden.
Dass I für u oder einen diphthongen stehe, ist kaum anzu-
nehmen, und auch grammatisch ist auf diesem wege kein re-
sultat zu erreichen.
Zwei forscher haben Wadsteins aglac auf einem anderen
wege zu retten versucht. Yiëtor hat vermutet, der runen-
schnitzer habe aglac schreiben wollen, aber entweder in er-
mangelung eines Zeichens oder da der raum nicht genügte,
c ausgelassen. Diese ansicht lässt sich schwerlich aufrecht
erhalten. Dass der ritzer ein Zeichen für c kannte, zeigt
das wort risci, und auch wenn der fuþork der Umschrift für
c nicht das gewöhnliche Zeichen brauchen konnte, so muss
er dafür ein anderes Zeichen enthalten haben, denn kein ru-
*) Der erste stab der os-rune fängt oben an, aber reicht nicht bis un-
ten (4 beispiele) ; der zweite stab reicht zwar bis unten, aber in drei von vier
fällen reicht er nicht bis zum oberen rande. — Weshalb das Zeichen um-
gewendet sein sollte, versteht man nicht. Die inscription enthält sonst keine
wenderunen.
s) Nach allen mir bekannten abbildungen zu urteilen, könnte man frei-
lich nach dem hauptstabe reste von éinem oder sogar zwei senkrechten stri-
chen vermuten. Das können aber geringe Unebenheiten in dem ausge-
schnittenen felde sein.
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