- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Åttonde Bandet. Ny följd. Fjärde Bandet. 1892 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Anmälan av 'Die Eddische Kosmogonie, ein Beitrag zur Geschichte der Kosmogonie des Altertums und des Mittelalters von D:r Elard Hugo Meyer'. Af Ferdinand Detter

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M. hat diesmal seinem Commentar eine Entwicklungsgeschichte
der bekannten Kosmogonien und allgemeine Bemerkungen
vorausgeschickt. Die erstere zu beurtheilen, fühle ich mich nicht
competent. Wenn M. die Übereinstimmungen der einzelnen Kosmogonien
dadurch erklärt, dass sie alle aus der babylonischen geflossen
seien, so erinnert das an den jüngst von Joh. Schmidt gemachten
Versuch die Übereinstimmungen in den europäischen Zahlsystemen
auf die alte Nachbarschaft der Indogermanen und Babylonier
zurückzuführen, so dass also das indogermanische Urvolk diese
Zählmethode von den babylonischen Nachbarn entlehnt hätte, Abh. d.
kgl. pr. Akad. d. Wiss. 1890.

M. spricht den Indogermanen jede Fähigkeit ab kosmogonische
Vorstellungen zu bilden. Das ist eine ganz vage Behauptung.
Wenn die Germanen zu Tacitus’ Zeit von einem Mannus erzählten,
ihn von einem Zwitterwesen Tuisto abstammen Hessen, dessen
Ursprung sie wieder aus der Erde ableiteten, so zeigt das wol, dass
ihnen derartige Speculation durchaus nicht fremd war. Waren sie
so weit darüber nachzudenken, woher der Mensch gekommen sei,
so konnten sie doch ebenso gut nach dem Ursprung des
Himmelsgewölbes fragen. S. 67 nennt M. die Namen Borr und Buri
”unheidnisch farblos”, aber Mannus ist gewiss nicht minder
”unheidnisch farblos”.

Bedenkt man die christliche Färbung des Schlusses der
Völuspá, wo von dem mächtigen die Rede ist, der am Ende der Tage
erscheint zum gewaltigen Gerichte, so wird man auch geneigt sein
die Übereinstimmungen zwischen dem Schöpfungsberichte der
Genesis und den Eingangsstrophen der Völuspá durch christlichen
Einfluss zu erklären. Aber die Verbindung der christlichen und
heidnischen Vorstellungen liegt gewiss schon vor der
Abfassungszeit des Gedichtes.

In dem Vorwort verspricht M. noch weitere Specialuntersuchungen
über Heiđr und den Vanenkrieg, Óđin und Mímir, Himmel
und Hölle, und so trage ich hier noch etwas über M:s
Gullveig-Hypothese nach. Gullveig ist bekanntlich nach M. die
babylonische Hure, der Name selbst eine Übersetzung von calix aureus.
Das ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil -veig als zweiter
Bestandtheil von Frauennamen auch sonst vorkommt in Sólveig,
Ráđveig
und in den norw. Frauennamen Gudveig, Oddveig, Sigveig,
vgl. Aasen. Bei Förstemann Ad. Namenbuch I, 465 ist neben
Goldrûn, Goldwîf auch der Name Cholduuaih aus dem 8. Jhd. belegt.
Müllenhoff DA. V, 95 Anm. erwähnt dieses Cholduuaih, glaubt
aber an keine Beziehung zu Gullveig, denn ”um Cholduuaih mit
Entschiedenheit der nord. Gullveig gleichzustellen, oder gar auf
einen ähnlichen deutschen Mythus zu schliessen, müsste
wenigstens Cholduuaig geschrieben stehen.” Das ist nicht richtig.
h ist hier wie auch sonst Schreibung für g, vgl. Braune Ahd. Gr.
109; dass es nicht altes h sein kann, zeigt der Diphthong ai, denn man

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