Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Bemerkungen zu den Eddaliedern (Ferdinand Detter) - - I. Zur Völundarkviða
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sieht führen konnte, dass auch v. 19 eine ähnliche Klage
enthalte.
Somit bereitet v. 18. 19 die folgende Scene 26—29 vor,
wo Böðvildr den gebrochenen Ring zu Völundr trägt und wir
sehen die folgende Erzählung der Scene 26—29 als einem
Höhepuncte zu zustreben, da Völundr auf sie wartet.
Die Wichtigkeit, welche der Scene 26—29 beigemessen
wird, verbietet die Annahme, dass ihre Bedeutung lediglich
nur in der Rache, welche hier Völundr an Niðuðr durch die
Schändung Böðvildrs nimmt, liege und dass der Ring nur den
Gang Böðvildrs zur Schmiede motiviren solle; denn die
Tötung der beiden Söhne Niðuðrs ist ein mindestens ebenso
grässlicher Racheact, wie die Schändung Böðvildrs und der
Dichter konnte dieser Rachescene nicht weniger Bedeutung
beimessen, als jener; er konnte auch nicht nur einen Theil
der Rache als erwartet hinstellen. Zudem ist der Ring zur
Motivirung des Ganges Böðvildrs durchaus nicht nothwendig,
denn ebenso wie den Ring, konnte Böðvildr auch die
‘brióstkringlur’, die ihr Völundr v. 25 sandte, brechen und zur
Schmiede tragen.
Liegt aber die Bedeutung der Scene 26—29 nicht in der
Rache Völundrs, so kann sie nur in der Wiedergewinnung des
Ringes liegen.
Nun ist es ausgeschlossen, dass der Werth des Ringes
in seiner Kostbarkeit liege und dass die Wiedergewinnung des
Ringes die eines Kleinodes bedeute; denn mag Völundr
wieder in Besitz der übrigen 699 Ringe gelangen oder nicht, der
Wiedergewinnung eines Ringes kann unmöglich so grosse
Bedeutung beigemessen werden.
Liegt aber die Bedeutung des Ringes nicht in seiner
Kostbarkeit, so muss ein anderer Umstand diesen Ring
werthvoll machen. Da aber die Ringe für Hervör bestimmt sind,
so muss dieser Umstand, der den Ring werthvoll macht, mit
der Bestimmung des Ringes zusammenhängen.
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