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Maurer: Nekrolog. 193
folger in Kiel, ihm in den Osterferien abstattete^ mächte ihm
noch grosse Freude; aber nicht lange darauf erlitt er durch
einen unglücklichen Fall schwere innere Verletzungen, und
seitdem war sein Geist zeitweise uninachtet. Ain 24:teri April
erhielt er noch die jüngste (17:te) Lieferung von Fritzners
altnordischem "Wörterbuch, schnitt sie selber auf tind las darin mit
grossetn Interesse; eö war das letzte Buch aus seiner
Wissenschaft, welches er in die Hand nam. Am 25:ten April früh
Morgens entschlief er, und würde am 27:ten zu Grabe geleitet.
Seine vortreffliche Bibliothek aber fällt nach seiner
letztwilligen Verfügung grösstentheils der Kieler Universität zu.
Die literarischen Leistungen des Verstorbenen gehören4
sarntöt und sonders dem Gebiete der formalen Philologie an,
wogegen eT für deren ieale Seitö weniger Sinn hattö, wie er
.mir nicht Mine Bedauern selbst wiederhohlt aussprach. Zu
nennen ist zunächst eine Reibe von Quellenausgaben, nämlich
der Blomstr vallasaga (Leipzig 1855), dér Vatnsdæla,
Flóamannasaga und Hallfrectar saga vandræctaskálds, welche ér mit
GuSbrandur Vigfússon gemeinsam unter dem Titel der
"Fornsögur77 veröffentlichte (Leipzig 1860), der Ssömundar Edda
(Leipzig 1860), der íslendingabók (Leipzig 1869), des
Málsháttá-kvædi (Halle 1873), der íslendingadrápá des Haukr
Valdisar-son (Kiel 1874), des Háttatal Snofri’s (Halle 1879 und 1881)
und der Kormakssaga (Hålle 1886% an welche sich noch eine
unter dem Titel "Analecta norroeiia77 in zwei Ausgaben (Leipzig
1859 und 1877) erschienene Sammlung altnordischer Lesestücke
anreiht, welche gleichfalls einzelne vorher noch nicht, oder
doch nicht befriedigend herausgegebene Stücke bringt. Allé
diese Quellenausgslbefn zeichnen sich niöht nur durch eine
ungewöhnliche Vörlässigkeit und Umsicht in der Benützung und
Vefwerthung des handschriftlichen Materiales aus, sondern auch
durch die Fülle und Genauigkeit der Angaben über die
benutzten Handschriften, deren Alter, Aussehen, Schreibweise
und S|>rachformeö, über die Art ihrer Verwerthung tind die
etwaigen früheren Ausgaben, dann auch über die
Entstehungszeit und Entstehungsgeschichte der betreffenden Quelle selbst,
welche in einem Vorworte oder Nachworte gegeben werden,
sowie aluch durch die Beigabe Von Übersetzungen oder
erklärenden Ann^rkungen^ Glossarien und Erläuterungen der
vorkommenden Véröé, Personal- und Localregistern u. dgl. m.,
wodur&fi für die bequemere Benützung und das bessere
Ver-stäroaöisrs des Textes in áweckmässigstér "Weise gesorgt 2ü sein
pflegt. Ausserd&rn hat Möbius aber auch eine dänische
Formenlehre (Kiel 1871) geliefert und ein altnordisches Glossar
(Leipzig 1866), welches zunächst iin Anschluss an seine
Ana-leöta erschien, aber auch für einen viel weiteten Umkreis von
Quellen fee&uføbar ist; er hat ferner durch seine söhon
er-WähÄét HÉbíHtaticxffs§chrift über die ältere isländisch^ Sage
ARKIV FÖR NORDISK FILOLOGI VII, NT FÖLJD III. 13
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