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Mogk: Anmälan. 283
Upps. einfach hier gekürzt und verändert habe und dass es deshalb
fiir das Verhältnis der prosa zum gedichte gleichgültig sei, ob man
TJ oder Wr beim vergleich heranziehe. Er legt infolge dessen
Wr zu grunde und kommt zu dem resultate, dass Snorri denselben
text gehabt habe, wie er im cod. reg. vorliegt. Und doch ist
gerade die hauptsache, worauf alles ankommt, dass man bei dem
vergleich TJ, nicht Wr zu grunde legt, denn wenn der redactor
von Wr die Skirnismal des cod. reg. benutzt hat, müssen das lied
und diese fassung selbstverständlich übereinstimmen. Dass aber
TJ trotz seiner flüchtigkeit meist den ursprünglichen text bewahrt,
vor allem nicht principiell gekürzt hat, die redaction Wr aber
eine Überarbeitung mit hülfe einer dem cod. reg. nahestehenden
liedersammlung ist, habe ich durch beispiele belegt, die sich
schwerlich anfechten lassen.
Wie die abschnitte über die eddische dichtung, so sind auch
die über die skalden reich an feinen beobachtungen und anregenden
bemerkungen. Besonders hervorzuheben sind die kapitel über
die skaldendichtung im allgemeinen und die analysen der
zusammenhängenden grösseren gedichte. Aber auch hier sind manche
bemerkungen durchaus nicht einwandfrei und werden noch
lebhafte debatten hervorrufen. Das z. b. die Überlieferung s der
gedichte nur eine mündliche gewesen soll (s. 347 ff.), glaube ich
nicht. Die Zeugnisse, die für diese sprechen, werden doch bei
weitem überwogen von denen, die für eine schriftliche Überlieferung
durch runenstäbe eintreten. Sind doch steine sowohl wie stäbe mit
Strophen in runenschrift gefunden worden, und die Zeugnisse über
den gebrauch der runen können diese annähme nur wahrscheinlich
machen *), auch wenn wir nicht die thatsache in der Egils- und
Grettissaga unzweideutig ausgesprochen fänden. Wenn wir sie ferner
in romantischen sagas, wie in der Qrvar-Oddssaga erwähnt finden,
so wird man diesem berichte gewiss keinen historischen wert
beilegen. Allein dass man das aufzeichnen der lieder von erdichteten
personen berichtete, bezeugt doch schon, dass man den brauch
kannte. Ich vermag es mir wenigstens nicht vorzustellen, wie man
eine sitte, die sonst bei keinem volke bekannt ist, in einer
fingierten dichtung heranzog, wenn sie nicht der dichter aus seiner
Umgebung kannte.
Wenn ich so in manchen punkten dem Verfasser nicht
beistimmen kann, so sind es doch viel mehr, wo ich mit ihm auf
gleichem boden stehe. Yor allem bin ich mit ihm einig in dem
conservativen sinne, der sich auf jeder seite zeigt und wodurch
F. J. in schroffem gegensatze zu seinem landsmann Vigfusson steht,
und in dem ruhigen, leidenschaftslosen tone, in dem alle fragen,
die sich an die einzelnen denkmäler knüpfen, behandelt werden.
1) Die beispiele sind bereits gesammelt von E. Bosselet in Ersch u.
Grober, Enoycl. IL seot. 31 s. 244.
Leipzig, sept. 1895. E. Mogk.
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