Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die angelsächsischen runenreihen und die s. g. Hrabanischen alphabete (Theodor von Grienberger) - Erläuterung der namen
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v. Grienberger: Die ags. runenreihen.
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in der anordnung etwas abweichenden 28 zeichen des
Themsemessers ausser frage gestellt wird, wie dieses ist auch das
northumbrische fuþark continentaler Überlieferung gegenüber
dem alten germanischen nur um 4 zeichen für die laute o,
á, ý, éa vermehrt, während das ags. fuþark englischer
tradition eine weitere Vermehrung um 5 zeichen für den
diphthong ?o, sowie für die gutturalen consonanten calc und gar,
im gegensatz zu den palatalen cén und yfu und die
conso-nantischen Verbindungen cw und st aufweist.
Es wird sich sogleich ergeben, dass wir diese zweite
Vermehrung des fuþarks als eine specifisch angelsächsische
anzusehen haben, während die erste noch in
urangelsächsische, wenn nicht vorangelsächsische zeit zurückreicht.
G. Hempl verdanken wir den einfall, dass die ags.
ác-rune ligatur von f* t~ | und die ds-rune eine solche von f> + † *)
sei (Modern Lang. Notes 11, 348 ff.), allerdings die art
der ligierung verhält sich etwas anders, wie Hempl sich
vorstellt, die ac-rune entsteht nemlich aus der rune f> dadurch,
dass an das ende des oberen absteigenden astes derselben
ein miniatur | hinaufgestellt wird, die ligatur drückt also
kraft ihrer zeichen ursprünglich den diphthong ai aus, und
es ist kein zweifei, dass sie für eben diesen erfunden und zu
ihrem lautwert á erst im laufe der ags. monophthongierung
gekommen ist. ihr ags. name ác muss demgemäss schon für
die bezeichnung des diphthongs ai aufgekommen sein und in
dieser relation *aicu gelautet haben.
In gleicher weise entsteht die ags. o’s-rune, indem in
den oberen absteigenden ast des f> ein miniatur †
hineingestellt wird, dergestalt, dass eben dieser und der rechts
abfallende querstrich des † in eine linie zusammenfallen, es
bedarf dann nur unbedeutender modificationen: hinaus-
1) eigentlich ác mehr n meint Hempl, aber der name *Anstvini auf dem
Collinghamkreuze existiert nicht — Vietor, Die northumbr. runensteine 20
liest vielmehr Ærswiþ ... — und die aus seiner vorausgesetzten Schreibung
gezogenen Schlüsse sind hinfällig.
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