Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Kritische beiträge zur altnordischen metrik (Nat. Beckman) - II. Zur betonung der composita
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80 Beckman: Zur anord. metrik.
auf der verhältnismässig grossen stärke der betreffenden
(zweiten) hebung beruhe. Sievers weist jedoch auf ein
anderes Verhältnis hin, das gleichfalls doppelte alliteration
hervorzurufen pflegt, nämlich die durch häuf ung von haupt- und
nebentönen herauskommende "schwere" des verses1). Eine
derartige schwere dürfte immer für verse anzunehmen sein,
die eine haupttonige und eine nebentonige silbe in’demselben
wort (also ohne pause) aneinander gereiht hatten, und zwar
ebensowohl bei der folge 23 als bei der folge 32. Auch
dürfte folgendes von einiger bedeutung sein. Im dróttkvætt,
das ja als eine spätere stufe des málaháttr betrachtet werden
kann, zeigt sich eine deutliche neigung die studlar nach
dem ende des verses hin zu ziehen, was wohl auf dem
bestreben beruht die reimstäbe möglichst nahe an einander zu
reihen 2). So finden wir in den von Sievers Metrik 100
behandelten versen des Sigvatr 55 °j0 der verse mit einem
studill auf erster hebung, wogegen 71 °j0 auf zweiter und
74 °j0 auf dritter hebung einen studill haben. Eine
derartige neigung würde im málaháttr dazu führen, dass die
erste silbe der dreisilbigen composita sehr gern als
reimträ-gerin verwendet wurde (da ja thatsächlich das zweite
compo-sitionsglied überaus selten alliteriert). War nun diese silbe
nur nebentonig, so dürfte sie nicht als einzige trägerin des
Stabreims genügt haben, wodurch die neigung auch die erste
hebung an den reim zu knüpfen sich von selbst erklärt.
Zuletzt dürfte hinzugefügt werden müssen, dass ich den
D-typus nicht für so selten halte, wie es nach dem obigen
scheinen könnte. Einmal gehören einige von den versen, die Wisén
dem A 2-typus zuteilt, ohne zweifei dem natürlichen
satz-accent nach dem D-typus an, da die von Wisén aufgestellte
regel, dass nur die auf dreisilbige Wörter ausgehenden verse
*) Sievers Metrik 75, 39.
2) Auch Jordan begünstigt theoretisch und praktisch unmittelbar auf
einander folgende stäbe. Minor, Neuhochdeutsche Metrik s. 342.
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