- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Femtonde Bandet. Ny följd. Elfte Bandet. 1899 /
153

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Zur germanischen etymologie (C. C. Uhlenbeck)

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Uhlenbeck: Germ. etym. 153

Wie lässt sich aber die auífassung des Wortes als
*ga-aiiko- semasiologisch begründen? Wenn man die anschauung,
welche den aind. Wörtern yarapusta-, parabhfia- zu gründe
liegt, nur wenig modificiert, so kann man den kuckuck als
denjenigen betrachten, der zusammen mit fremden kindern
aufwächst. Ich denke mir, dass die alten Germanen,
vielleicht mit anspielung auf menschliche Verhältnisse — man
denke an die erziehung der kinder durch fremde, wie sie
bei den alten Norwegern und Isländern so oft erwähnt wird
(vgl. Kålund, Paul’s Grundr. II, 2, 216) — den kuckuck
scherzend als den ’mit den eigenen kindern aufwachsenden’
oder den ’mit den eigenen kindern miternährten’ bezeichnet
haben. Vielleicht ist uns selbst in an. gaukr, ags. $éac u. s. w.
ein urgerm. wort für den fremden pflegesohn erhalten
geblieben.

Es ist nicht leicht zu entscheiden, ob *ga-auko- zu got.
aukan, an. auka, lat. augêre u. s. w. passive oder
intransitive bedeutung hatte, mit andern Worten, ob es
’mitaufwachsend’ oder ’miternährt’ (resp. ’mitzuernähren’) bedeutete.
Passivische Zusammensetzungen, deren zweites glied eine
ablei-tung mit -o- ist, sind im idg. keineswegs selten (gr.
jlitjtqó-ðowog, övoáyoyog, evjtoQog, åjtoQo$, aind. sukáror,
duskara-u. dergl.) und es steht nichts im wege die passive
auffas-sung vorzuziehen, falls man diese aus irgend welchen gründen
wahrscheinlicher findet.

Ein einwand gegen meine erklärung von *gauko- wäre
vielleicht daraus zu entnehmen, dass bei germ. ankan wol
die allgemeine bedeutung ’vermehren’ (transitiv und
intransitiv), nicht aber die spezielle ’ernähren, erziehen’ (resp.
’aufwachsen’) belegt ist: dagegen könnte ich mich aber auf das
dem germ. in lexicalischer hinsieht so nahe stehende
litauische berufen, wo áagti insbesondere vom grosswerden der
kinder gebraucht wird und das causative åuginti ’erziehen’
bedeutet.

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