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å10
Kahle: Das christ. in ct. awno. dich taug.
1. Gott und Christus als gefolgsherrn.
Als ein zeichen für die unklaren Vorstellungen der
neubekehrten vom höchsten wesen führt Gislason *) den vers des
Gunnlaugr ormstunga, Gunni. s. kap. 7., an:
Herr sésJc állr enn grva
Englands, sem goþ, þengel,
indem er ihn, gewiss das richtige treffend, übersetzt: ’das
ganze volk fürchtet Englands freigebigen fürsten wie gott,
d. h. den allmächtigen’. Dürfte man annehmen, dass der
dichter hier herr in der ursprünglichen bedeutung ’heer’
gebraucht, dann würden wir in den versen das bild von der
gewaffneten gefolgschaft haben, die zu ihrem könig aufsieht,
wie zu gott, also gott sich ähnlich vorstellt wie den könig.
Da es sich um den englischen könig Aþalráþr handelt, würden
wir alsdann eine bestätigung von der ähnlichkeit der
an-schauung bei Engländern und Norwegern, resp. Isländern
erhalten.
Sighuatr skald tórþarson nennt (Heimskr. ed. F. Jonsson
III, s. 219 f) das leben ein ’lehen gottes’. Er stellt sich also
gott als einen lehnsherrn vor 2). Überhaupt sah man die ir-
*) Udvalg af oldn. skjaldekv. s. 124. 2) Noch in einer anderen Strophe
Sighuats ist von einem lehen die rede. Es heist da (Heimskr. II, 6228-11):
Aleifr réþ et øf r a, | andprútt h pfuþ, landi | fulla vetr, áþr felli, | fimtán af
þui láni. Hierzu bemerkt die Kopenhagener ausgabe I, 994: feudum poeta
hic vocat regnum fidei Olafi S an et i a Deo datum et commissum. Hertzberg
in den germanist, abhandlungen zu K. Maurers 70. geburtstag s. 801 folgt
dem und erklärt, der dichter habe Norwegen als ein dem könige verliehenes
lehen angesehen. Es wäre darnach etwa zu übersetzen 4bis er (Olaf) von
dem lehen fiel’, d. h. in folge seines todes das ihm von gott verliehene leheo,
das königreich Norwegen, verlassen muste. Auch mir schien diese deutung
ansprechend, bis mich FJ. darauf aufmerksam machte, dass man
unmöglich falla mit af konstruieren könne und auch die andere lesart falla á
keinen sinn gäbe. FJ. meint nun, es sei etwa im vorhergehenden — wir
haben es ja nur mit einem bruchstück zu tun —, die rede von dem glück
gewesen, das gott dem könig als lehen gegeben. Dass in der tat eine solche
aufPassung dem dichter nicht fremd war, sehen wir ja aus der oben ange~
führten stelle, in der er das leben ein lehen gottes nennt. Wie FJ. schon
durch die interpunetion in seiner ausgabe andeutet, ist also af fui láni zu
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