- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Sjuttonde Bandet. Ny följd. Trettonde Bandet. 1901 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Kahle: Bas christ. in d. awno. dichtnng.

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Wenn wir nun auch, wie gesagt, nicht genau wissen
können, welche kirchlichen dichtungen im Norden im
gebrauch waren, und wenn wir auch vielfach nicht wissen, wie
lange zurück die kenntnis des im breviarium Nidrosiense
niedergelegten materials geht, so werden wir doch bei prüfung
der frage, ob ein einfluss dieser dichtung auf die kirchliche
in nordischer spräche stattgefunden hat, unbedenklich die
lateinische poesie des mittelalters im allgemeinen heranziehen
dürfen. Ja es wird wenig verschlagen, wenn wir vielleicht
gelegentlich feststellen können, dass ein ausdruck in einem
isländ. gedieht des 12. jahrh.’s einem solchen in einem lat.
aus späterer zeit entspricht. Da sich in der lat. geistlichen
dichtung eine grosse anzahl bestirnter ausdrücke und bilder
festgesetzt hatte, so wird man alsdann annehmen dürfen, dass
der betreffende ausdruck auch in älterer zeit vorgekommen
ist und so seine Wirkung ausüben konte. Aus diesen
gründen, sodann weil zur genauen d urchar beit ung des ganzen
ungeheuren materials wie es in den Analecta hymnica und
in andern hymnensamlungen niedergelegt ist, eine jahrelange
arbeit gehörte, habe ich mich damit begnügt, wenn ich hie
und da einen latein, ausdruck fand, der mir mit einem isländ.
übereinzustimmen schien, ihn anzuführen, ohne rücksicht auf
das alter der lieder, das sich vielfach übrigens auch nicht
bestimmen läst. Worauf es mir hier vor allem ankam,
war, nachzuweisen, dass die altwestnordische christliche
dich-tung unter dem einfluss der latein, steht, und dazu genügt,
wie ich glaube, das von mir eingeschlagene verfahren
vollkommen.

Wenn wir eine weitgehende bekantschaft mit den lat.
dichtungen im Norden annehmen dürfen, so wäre es
wunderbar, wenn bei einem dichterich so reich begabten volk,
wie es das westnordische, besonders das isländ. war, nicht
auch die lust angeregt worden wäre, nun auch in der
lateinischen dichtung sich selbstschöpferisch zu betätigen.

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