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Kahle; Das christ. in d. awno. dichtung. 141
i) Ähnlichkeiten im wesen Óþins und gottes, resp. Christi.
Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass eine anzahl
epitheta und adjektiva in gleicher weise fur Óþinn wie für
gott und Christus gebraucht werden, und hier dürfte die
stelle sein, mit einigen Worten etwas näher darauf
einzugehen. Es sind das besonders beiwörter, durch die Oþinn als
vater der götter und menschen, als der mächtige herrscher
des Weltalls erscheint. Zur erklärung diene die stelle Snorri
Sturlusons, Sn. E. I, 54: oh fyrir put må hann heita Allfgpr,
at hann er fapir allra gupanna ok manna, ok alls pess} er
af honum ok hans krapti var fullgert. Und an anderer stelle,
Sn. E. I, 89, Opinn heitir Allfppr, pui alt hann er fapir
allra gopa. Dass dieser beiname nicht etwa nur eine
konstruktion Snorris ist, zeigt uns der umstand, dass er unter
den Óþinsheiti der Grímnismál, 488, vorkomt, ebenso Helg.
Hund. I, 384 *). Nach den datierungen Finnur Jönssons 2)
sind die Grímnismál etwa in die zeit von 900—925
zu setzen, Helg. Hund, in die von 1000—1025. Das erste
gedieht fallt also in rein heidnische zeit, das zweite in die
zeit des Übergangs zum neuen glauben. Aber es ist zu
bemerken, dass der vers der Grimn. sicher nicht zum alten
gedieht gehört hat, sondern erst später 3), vielleicht aber doch
noch in heidnischer zeit, interpoliert worden ist. In einer
strophe Brages, 15*, wird |>6rr, sonr alfgpar genannt4), was
der lesart aldqfgpur(s) vorzuziehen ist. Wenn man nun, wie
ich tue 5), die strophen Brages für echt hält, dann könte
man, für diesen ausdruck wenigstens, kaum, wie Golther
will6), christlichen einflus annehmen; denn dass dieser sich
*) Vgl. Simrock, Handb. d. deutsch, myt hol.* 153 u. Chantepie de la
Saussaye, Beligionsgeschichte1 II, 829 (die zweite auflage war mir nicht
zugänglich). J) Vgl. FJ. Litter. I, 66. ») Vgl. Finnur Jónsson a. a. 142 und
die daselbst angeführte litteratur. 4) Gering, Kvæþa-brot Braga ens gamla,
23. *) Li tter a tur bl. f. germ. u. rom. phil. 1855, sp. 289 ff., ebenso Mogk
Litter. centr. 1865 nr. 15, Gering Zfdphil. xxviii, 121 ff. «) Handb. d.
germ, mythol. 855, vgl. auch Mogk, Germ. myt hol.1 117.
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