- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Sjuttonde Bandet. Ny följd. Trettonde Bandet. 1901 /
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(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Hirt: Anmälan.

die Zahlworte ems, der erste; zwei, der andere; das Pronomen ich

und wir, du und ihr.

Für alle diese Fälle bietet O. das Material aus den i dg.
Sprechen, um dann der psychologischen Bewandtnis dieser Frage näher
zu treten. Er weist mit Recht darauf hin, dass es "lauter dem
seelischen Interesse des sprechenden Menschen naher liegende
Vorstellungsobjekte sind, deren sprachliche Bezeichnungen als im Banne
der suppl etiv ischen Ausdrucks- und Formen bildungs weise stehend
sich ausweisen", und er hebt ferner hervor, dass der Individualbegriff
viel älter ist als der Gattungsbegriff. Für die Haustiere, die den
Menschen umgeben, prägt man eben eine Fülle besonderer Worte, da das
männliche und weibliche Tier, das junge und das alte, das castrierte
und nicht castrierte je eine andere Bedeutang fur die Wirtschaft
des Menschen haben. Das Suppletivwesen besteht in diesen Fällen
eigentlich nur in unserer Auffassung, die wir in den Wänden der
Studierstube den Sinn för die Wirklichkeit verlieren. In anderen
Fällen möchte ich überhaupt nichts suppletorisches erblicken. Wenn
die Ordinalzahl von 1 von einem anderen Stamme gebildet wird als
die Gardinalzahl, so ist das ganz in der Ordnung, denn bei einem
ersten sind immer mehrere vorhanden, während ich bei éinem Apfel
nicht notwendig an mehrere zu denken brauche. Ebenso setzt der
andere einen ersten und einen dritten voraus, während das Wort
zwei ursprünglich die zwei Teile bezeichnet, die aus einem
entstanden sind, vgl. entzwei, lat. dis u. s. w. Die Addition zweier Einer
ist ein ganz anderer psychologischer Vorgang. Man vergleiche
darüber die sehr interessanten Ausfuhrungen v. Steinens in seinem
Werk ’Unter den Naturvölkern Central-Brasiliens1. Ebenso ist es ja
eigentlich selbstverständlich, dass ich und wir von verschiedenen
Stämmen gebildet werden, da wir eben nicht der Plural von ich
ist. Bei eghötn und -eme kann man indess die Brücke för den
gleichen Stamm schlagen. Das -m von eghöm kann doch die
Schwundstufe von me sein, während egho eine hervorhebende
Partikel wäre, wie ich schon Idg. Akzent 323 angedeutet habe. Bei
den Komparativen ist z. T. gar keine Suppletion vorhanden. Denn
besser ist auch heute noch nicht die Steigerung von gut. Wenn
jemand krank war, so geht es ihm allmählig besser’, ein schlechter
Schüler wird allmählich besser, ohne darum ein guter Schüler zu
sein. Bei der Komparation ist überhaupt der Ausdruck ’defektiv9
durchaus angebracht. Die gleichen Wege, die die verschiedenen
Sprachen gehen auch bei etymologisch nicht verwandten Worten
{dyadóg, bonus, gut), zeigt, dass hier ein besonderes
psychologisches Moment im Spiel ist. M. E. sind gut und scMecht, gross
und klein, viel und wenig för ältere Zeiten z. T. absolute Begriffe,
die keiner Steigerung fähig sind. Für den Landmann z. B. ist ein
Pferd gut, das er brauchen kann, schlecht eins, was nicht
brauchbar ist. Hier giebt es nur ein entweder — oder. Ferner gut ist
der Freund, schlecht der Feind. Auch da gibt es keine
Steigerungen, weil es in der alten Zeit keine Neutralen gibt.

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