Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
345 Boer’: Þiðreks saga.
texte widerholt als stichhaltig erwiesen haben. Alle diese er- •
wägungen aber haben für Paul nicht die geringste bedeutung;
er geht als selbstverständlich davon aus, dass die saga so
wie sie in der membrane als ganzes vorliegt, ungefähr
aussieht, wie sie aus der feder des Verfassers hervorging. Dann
sucht er sich einige. Ungeheuerlichkeiten ersten ranges aus
und erklärt auf grund derselben, dass man einem solchen
Verfasser zutrauen kann, was es auch sei (diese authentische
wéndung kehrt mit geringer variation refrainartig wider)1).
Dann lässt er uns den schluss ziehen, dass ein solcher
Verfasser auch die längere redaction der J»S. geschrieben haben
kann. Quod erat demonstrandum.
Aber freilich, wenn die längere redaction der J>S. die
ursprüngliche ist, so giebt es einen süddeutschen kern um den
sich alles übrige unter der bezeichnung ’skandinavische
sagen-form’, ’phantasie des Verfassers’, ’losgerissene motive aus fremden
sagenkreisen’, gruppieren lässt. Das im einzelnen für die ganze
saga nachzuweisen, würde freilich schwer halten, aber als
allgemeines erklärungsprincip klingt das recht radical. Wenn
aber die kürzere redaction die ursprünglichere ist, so fehlt
der süddeutsche kern der saga, und da das ganze buch sich
doch nicht als ein gemisch nordischer züge und freier
phantasie erklären lässt, wird man in dem fall leicht dazu
kommen, von den süddeutschen epen abweichende quellen der saga
.anzunehmen. Paul aber hat sich vorgenommen, die
nicht-existenz solcher quellen zu erweisen, und aus dem grunde
mu8s nun der sagaschreiber ein nahezu blödsinniger Verfasser
gewesen sein, dem kein unsinn zu schlimm war, der zb. in
éinem atem erzählt, J>idrekr habe selbstzweiter und er habe
selbstdritter Húnaland verlassen, der seinen helden, während
*) Um zu beweisen, dass die saga, wie sie in den handschriften
vorliegt, voller Widersprüche ist, brauchte es so vieler worte nicht; das haben
alle forscher, welche sich mit ihr beschäftigten, gewusst. Besser wäre es,
wenn Paul bewiesen hätte, dass auch nur ein einziger dieser Widersprüche
der feder des sagaschreibers entstamme.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>