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Hirt: Anmälan.
361
Werk, das den Wortschatz einer Sprache, wenn auch mangelhaft,
bearbeitet, wertvoller ist, als die allgemeinen Untersuchungen, die
alle Sprachen umfassen, und bald das Armenische, bald das
Keltische, bald das Neupersische heranziehen. Denn es ist unmöglich,
dass ein Mensch auf allen diesen Gebieten gleich gut bewandert
ist, während man auf einem Gebiete wohl hoffen darf, gründlich
zu Hause zu sein. 0. hätte der Wissenschaft jedenfalls einen
grösseren Dienst geleistet, wenn er statt dieser Parerga das lang
geplante lat. Wörterbuch oder wenigstens einen Teil vorgelegt hätte.
Abgesehen von den prinzipiellen Einwendungen wird man
auch sonst gut thun, dem Buch nicht blindlings zu vertrauen, und
ich will meinerseits versuchen, wenigstens einiges zu einer
Einzelkritik beizusteuern. Osthoff bemüht sich auch um die Erklärung
unseres deutschen hund mit seinem merkwürdigen Dental am
Schlus8. Wenn dieses t, wie Osthoff auf Grund von lett. suntana
’grosser Hund’ und arm. skund ’Hündchen’ vermutet, schon idg.
wäre, so liegt auch die Möglichkeit vor, dass ein idg. *kewi}t
überhaupt die ursprüngliche Form wäre. *hew%t und *1cewön könnten
sich genau so verhalten, wie ai. daga, gr. öéua, 1. decem zu got.
taíhun, arm. tasn, wo jene auf *e¾¾m, diese aber auf *dekmt
weisen. Dass hier die Form mit t die ältere ist, scheint mir wegen
*-k<mitd (gr. -Kovra), got. hund ’IOO’ u. s. w. sicher zu sein. Ebenso
erkläre ich Doppelformen wie got. hliuma m. ’Gehör’ neben
hliu-munty ai. grömatarn, gr. örgö/ua neben lat. stramentum u. v. a.
durch Schwund eines idg. t nach Nasal im Auslaut. Bei dieser
Auffassung würde eine etymologische Erklärung des Wortes hund,
wenn sie überhaupt nötig sein sollte, in einer ganz anderen
Richtung zu suchen sein. — S. 248 sucht 0. auch die Rätsel zu lösen,
die 1. canis noch immer bietet. Sein befremdliches a soll canis
von catulus erhalten haben. Die von Osthoff angesetzten Urformen
Nom. *quö, Akk. *quonem, Gen. *cunis liegen aber von catulus
formell so weit ab, dass mir eine Einwirkung absolut
ausgeschlossen zu sein scheint. Man braucht sich hier gar nicht viel zu
quälen, canis ist so gut lautgesetzlich wie man es nur
wünschen kann. Ich habe Idg. Ablaut § 37 angenommen, dass das
schwache e im Lat. auch vor n durch a vortreten ist, wie man es
jetzt für die Stellung vor r, l annimmt, und wie dies im Griech.
und Kelt. der Fall ist. Meine Beispiele waren die
Negativpartikel umbr. an und 1. manêre. Dazu stellt sich canis. Der Gen.
canis verhält sich zu griech. uwog genau wie böot. ßava : ywrj,
ai. cakram : uvuXos u. v. a. Es ist auch durchaus nicht nötig
anzunehmen, dass das mangelnde w im Lat. durch einst bestehende
Formen wie *kunós hervorgerufen sei, man kann es vielmehr den
Fällen anreihen, in denen w im Idg. schon geschwunden ist, wie
in 1. cäseus gegenüber abg. kvasü, gr. ucutvós gegenüber 1. vapor,
lit. hväpas *).
*) Diese Gleichungen widerlegen auch die von Brugmann kurze vergL
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