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Boer: Zur Eddakritik.
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Ls. 21. 29. Od. 10) *). Doch geniigen diese griinde kaum
zum nachweise, dass die verse unecht sind. Halbe strofen
sind noch kein beweis, dass eine interpolation öder eine liicke
vorliegt, man vergleiche die vielen halben strofen des zweiten
Vgluspádichters. Und was die formel 6, 1 anbelangt, so ist
gegeniiber den angefiihrten stellen auf eine strophe der
Her-varar saga (Bugge s. 216), zu weisen, wo die worte 0r
ertu or Sin ok 0rvita am anfang der zweiten hälfte stehen.
Dort ist aber ein enger anschluss an z. 1—4 vorhanden;
diese verse motivieren nämlich das urteil, das z. 6 ausspricht;
sie bilden so zu sägen einen anlauf zu der folgenden
excla-mation. Wenn an unserer stelle das verhältniss von str. 5,
5—8 zu 6, 1 ein ähnliches wäre, so wäre von dieser seite
gegen die verse nichts einzuwenden.
Was bedeutet str. 6? z. 3—4 känn ich nur mit Gering
fibersetzen ’du siehst mich so an’, vgl. die grosse anzahl
ähn-licher fälle bei Fritzner III, 963 a. pannig känn hier nicht
’dorthin’ bedeuten, da die richtungsbestimmung bei visa in á
oss enthalten ist. Jede andere interpretation muss entweder
zur emendation öder wie Detter und Heinzel zu einer
ver-schränkten construction ihre zuflucht nehmen. Hingegen känn,
wenn die iiberlieferung richtig ist, er (z. 5) nicht auf pannig
gehen. Der sinn ist nicht: (du siehst mich so an) als
be-gleite dein freund dich (Gering, Übers.: dein ruhloses auge
verrät es mir, dass dein trauter dir folgt). Das miisste
un-bedingt lauten: sent pu hafir. — er pu) mit folgendem
indi-cativ bedeutet entweder ’die du’ öder ’da (während) du’.
Wenn demnach z. 5—8 keine nähere erklärung des
pannig enthalten, so muss das wort aus Freyjas gebärden und
reden erklärt werden. Der sinn von z. 3—4 ist demnach:
’du siehst mich freundlich an, du gebährst dich, als wollest
du mit mir eine reise unternehmen’. Aus z. 1 (flá ertu)
*) Grlmn. 51, wo Öctinn allein redet, steht die formel gir ertu
Geir-r0är am anfang eines abschnittes.
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