- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Tjugotredje Bandet. Ny följd. Nittonde Bandet. 1907 /
252

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
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Meyer: Zur agerm. Myth. 252

ter am Rand der Erde auch Wolken sein, wofür ihre Namen
sprechen, so würde das an jener Deutung nichts zu ändern
brauchen. Schwieriger schon ist Golthers Hinweis auf
"Bergbewohnerinnen": "am Himmelsrand auf Bergen wird der junge
Tag geboren". Aber die Hauptsache bleibt in jedem Fall,
dass er am Rand der Erde aus unbestimmbaren Anfangen
(aus dem Schoos von neun Müttern) aufsteigt.

Der Gott des jungen Tages, oder noch besser: der Gott
des hellen Tages — das scheint mir allerdings das Wesen
des über die Welt glänzenden Gottes. Dazu passt alles
vortrefflich. Er ist der weisseste, hellste der Asen. Seine Zähne
sind von Gold, sein Ross hat goldene Stirnhaare: der
goldene Glanz des aufleuchtenden Tages, wie ihn die antike
Skulptur an Helios symbolisirt. Er haust an dem
Regenbogen, der sich vom Horizont herüberspannt, und ist
Wächter der Götter, weil er an der Grenze ihrer Welt wohnt.
Er bedarf weniger Schlaf als ein Yogel — weil er eben der
wache Tag selbst ist; er sieht bei Nacht so gut wie bei Tag
— weil für ihn die Sonne nie untergeht. Theologische
Spitzfindigkeiten das, wie sie ähnlich die nordischen Priester für
ihren Thor ersannen, dessen Macht da endet, wo die Welt
aufhört: in "Utgard"! Märchenhafte Ausmalung des immer
wachen Wächters, der das Gras wachsen hört, sah schon J.
Grimm (Myth. 1. 193).

Dieser Heimdall mag wohl identisch sein mit Svipdag,
der die Göttin der Morgenröthe befreit. Yor allem aber hat
er doch mit den Menschen zu tun. Der Gott des hellen
wachen Tages wird naturgemäss Schutzherr aller
Tätigkeiten. (Wir lehnen uns an den bezeichnenden Ausdruck
Goethes an, der im zweiten Teil des "Faust", v. 5455, die
Yictorie "Göttin aller Tätigkeiten" nennt).

Hier bietet sich nun eine überzeugende Analogie. Auf
den indischen Gott Savitar (Oldenberg Religion des YedaS.
64) sind Attribute des Sonnengottes übertragen worden, wie

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