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.109 Boer: Bosengarten.
Es muss hier auf die quelle der zusätze in D etwas tiefer
eingegangen werden. Die Verbindung, namentlich zwischen dem
eingang des gedichtes und der scene, wo Kriemhilts brief
vorgelesen wird, ist eine so rein äusserliche, dass man unmöglich
annehmen kann, dass alles, was D hinzufügt, von diesem dichter
ersonnen sein sollte. Wenn dieser der auffassung, dass
Kriem-hilt an Dietrich einen brief sendet, diese andere gegenüberstellen
wollte, dass die herausforderung nicht von Kriemhilt sondern
von ihrem vater ausgegangen, und dass sie nicht direct an
Dietrich sondfern an jeden, der es wagen würde, den rosengarten zu
zerstören, gerichtet gewesen sei, und dass sie Etzel zuerst zu
ohren gekommen sei, der darauf zu Dietrich reiste und ihn
aufforderte, ihn zu begleiten, so würde er gewiss nicht eine solche
Verbindung hergestellt haben, wie sie D 21 vorliegt. Str. 19
kommt Etzel zu Dietrich und bittet ihn, mit ihm zu reisen, und
dieser sagt zu; str. 20 wollen darauf alle ritter aufstehen, aber
Dietrich befiehlt sie, sitzen zu bleiben; dann sagt er str. 21, dass
er, Dietrich, einen brief empfangen hat, und daran schliesst sich
die Vorlesung von Kriemhilts brief. Es ist klar, dass hier der
an-fang von D a fehlt und durch etwas anderes, was mit dem
folgenden äusserlich verbunden ist, ersetzt worden ist. Ähnlich
verhält es sich an anderen stellen, wo Etzel unversehens auftritt,
obgleich der Übergang sonst nirgends 90 schroff wie hier ist.
Was wird nun in diesen zusätzen von D erzählt? Es sind
sämmtlich abweichende sagenzüge, über deren mögliche
ursprünglichkeit gewiss eine discussion nicht von vorn herein
ausgeschlossen ist.
1. die herausforderung geht von Gibich aus. Sie gilt einen
jeden, der es wagen will, mit seinen kämpen zu streiten. Wer
ihn besiegt, ihm wird Gibich Untertan sein. Dazu stimmt, dass
Gibich auch in D 572 Etzel (nach 566 dem Berner) Untertan wird.
Es ist nicht ohne bedeutung, dass beide züge sich neben der
offiziellen auffassung auch in A finden. An die herausforderung an
alle fursten findet sich eine reminiscenz A 47: trutz si allen
vursten, das ir keiner kome darin (dasselbe A 5). Und A 377. 378
heisst es:
Do sprach der von Berne zu der künegin:
Huwer vater Gibeche muoz min eigen sin:
stete bürge Hute und ouch darzuo diu lant
muoz er ze léhen empfähen von unser vrien hant.
In reisen und in stürmen muoz er uns sin undertån
mit lande und mit liuten, daz wellen wir von im hån\
also wart der Mnec eigen und ouch al sin guot.
daz machete vrou Kriemhilt und ir übermuot.
hilt nach beendigung der kämpfe die sieger nacheinander geküsst habe,
muss hier der lesart von D 87: so küsset in ein juncvromoe den Vorzug
geben.
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