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76 Knabe: Bemerk, zu Saxo.
Textkritische bemerkungen zu Saxo.
”Bei dem fast vollständigen mangel an handschriftlicher
Überlieferung muss jeder versuch, anstössige stellen im texte
des Saxo zu verbessern, ausgehen von sorgfältiger beobach-
tung des Sprachgebrauchs und des stils des Schriftstellers
selbst und seiner Vorbilder, namentlich des Yalerius Maxi-
mus”.
Yon diesem leitsatze ausgehend hat Kinch (in Aarbø-
ger, Kjøbenhavn 1874) einen beitrag zur textkritik der sie-
ben letzten bûcher des Saxo veröffentlicht: er hat hierbei auf
der einen seite durch eingehende besprechung einer reihe von
verdächtigen stellen die berechtigung eines scharfen kritischen
eingreifens in den durch die erste ausgabe überlieferten text
und auf der ändern seite durch eine reiche anzahl von über-
zeugenden Verbesserungen die richtigkeit und fruchtbarkeit
jenes von ihm aufgestellten leitsatzes nachgewiesen.
Nicht immer jedoch ist Kinch diesem Wegweiser treu
geblieben: an mehreren stellen hat er mit seinen Vorschlägen
für abänderungen sich nicht streng an den Sprachgebrauch
des Saxo gebunden, und die folge ist gewesen, dass diese
conjecturen nicht den gleichen anspruch auf beifall machen
dürfen. Einige dieser stellen sollen im folgenden besprochen
werden.
1) 8351
6 M. Y. (57230 H.) Bei der belagerung von Ar-
cona bieten die Rugidaer Übergabe der festung unter gewis-
sen bedingungen an. Das Dänische heer ist über die Ver-
handlung unwillig, weil ihm die gehoffte plünderung des
ortes zu entgehen droht. Der König beruft eine Versamm-
lung der grossen vasallen und legt ihr die frage vor, ob
Übergabe oder eroberung. Zuerst soll Absalon seine ansicht
kund geben; er rät unbedingt zur annahme der ergebung
unter bedingungen, weil die eroberung der feste nur durch
ARKIV FÖR KORDISK FILOLOGI XXVII, NY FÖLJD XXIII.
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