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Knabe: Bemerk, zu Saxo. 87
die hauptmasse der Dänischen flotte und die königliche rei-
terei auf dem westlichen ufer gerichtet war; als nun plötz-
lich sieben kriegsschiffe mit geharnischten besetzt im rücken
der Pommerschen flotte in kräftigem ruderschlage erschienen,
stob diese in panischem schrecken auseinander, die einschlies-
sung war geprengt, die fahrt in den bodden frei. Mit lau-
ten und fröhlichen zurufen begleiteten die Dänen den abzug
der feinde und jubelten: discissum saxi vinculum!
Was ist nun saxi vinculum? Soweit mir bekannt ge-
worden, hat sich vor Kinch niemand mit der erklärung die-
ser worte befasst, auch Yelschov nicht; Kinch nun hält es
für warscheinlich, dass saxi nicht genitiv von saxum sei,
sondern dass Saxo ein Dänisches, dem Deutschen sahs ent-
sprechendes, im Isländischen noch im plural in der bedeutung
”scheere” gebräuchliches wort mit der lateinischen endung is
versehen habe, saxi also ablativ sei und die Dänen gerufen
haben: ”Zerschnitten ist mit der scheere die fessel”! Ich
brauche nicht zu untersuchen, was die scheere soll und ob,
wie Kinch annimmt, auf discissum ein besonderer nachdruck
liegt, denn warum soll man nicht mit einer scheere, wenn
sie nur gross genug ist, auch ein tau zerschneiden? und drei
seiten später sagt Saxo wieder: ancame vinctilis discissis,
— die erklärung scheitert ohne weiteres an dem sprachge-
brauche des Saxo: dieser fühlt sich so sehr als lateinischen
Schriftsteller, dass er sogar da, wo er eine Dänische be-
zeichnung mitteilt, ausdrücklich sie als solche bezeichnet, wie
bei Ruthoran und Krage, dass er Dänischen eigennamen die
lateinische interpretation hinzufügt und Ortschaften sogar nur
lateinisch benennt, wie er nur von portus mercatorum spricht
und die stadt Oldenburg sogar mit den Worten einführt:
Antiquam incolae vocitabant. Es ist also ganz unwarschein-
lich, geradezu unmöglich, dass Saxo ein nicht lateinisches
wort mit einer lateinischen endung in sein schönes Latein
hineingelassen habe. Übrigens, wenn wirklich für die einge-
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