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114 ]&eyer: Snorri als Mythograph.
fungsbericht eingeleitet und durch die Eschatologie abge-
schlossen. In dem Gedicht eine strenge Auswahl des Wich-
tigsten; in der Prosa eine Einfügung verhältnismässig un-
wichtiger Mythen (wie von Gercd., cap. 37), wogegen sehr
bedeutsame fehlen, wie der von Gullveig und der Ursache
des Wanenkrieges (Vol. c. 21 f.). Und jene Allegorien und
Etymologien blieben ebenso sehr Snorris Zutat, wie die Thor-
Abenteuer, die allein Finnur Jónssons Formel von der Ver-
vollständigung der Vçl. durch Einzelberichte von den Göt-
tern rechtfertigen.
Viel eher als an die Vçl., glaube ich, dürfte man an
die Grim. erinnern, und durch eiine Stelle in diesem Gedicht
scheint mir wirklich die Einkleidung bei Snorri hauptsäch-
lich veranlasst. — Dies Gedicht teilt mit der Gylf. die Be-
tonung des ”Gaukelwerks” (Grim., str. 52; Gylf. im Titel und
c. 54); die Umhüllung durch eine Rahmenfabel; die Neigung
zu Einschüben (vgl. Altgerm. Rel.-Gesch. S. 549); die Mit-
telpunktstellung Odins; die Neigung zur Namentaufe. Aber
eine systematische Uebersicht der Mythologie bieten auch die
Grim, so wenig wie Etymologien — die doch sonst in der
Edda begegnen (meine Altgerm. Poesie S. 301)! — und Alle-
gorien. — Ich glaube, wir mfiissen die Quelle des ganzen
Werkes an anderer Stelle suchen.
Die Mythographie war ja wohl zu Snorris Zeit eine
unbekannte Kunst im Norden. Was wir als Vorstufen seiner
Darstellung etwa ansehen dürfen, sind einerseits Namenlisten
und andere Katalogverse, andererseits Prosaberichte über
einzelne Mythen und vielleicht auch Mythengruppen (vgl.
allg. meine Rel.-Gesch, S. 570). Als man nun die alten
Lieder systematisch zu sammeln begann, wurden ihnen solche
Berichte gern beigegeben und solche thular nicht selten ein-
gefügt. Natürlich können vjroûéostg wie vor Skirnisför auch
schon früher dem Gedicht als Einleitungen vorgeschlagen
worden sein; aber etwa die Prosastücke zu Lokasenna und
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