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334 v. Unwerth: Fiolnir.
in die westnord. Dichtersprache drang, wohl am ersten in
Südschweden suchen.
Die Tatsache, dass der aus Schweden stammende Name
Fiolnir lange in norw. und isl. Überlieferung gelebt hatr
bevor er schriftlich aufgezeichnet wurde, hat möglicherweise
auch eine Spur in seiner Lautgestalt hinterlassen. Denn in
Schweden dürfte man ihn wohl in der Form *Fiuinir er-
warten nach der — freilich nur durch sehr spärliche Bei-
spiele zu belegenden — Regel, dass der Brechungsdiphtong
tu sich nicht weiter zu io entwickelt hat, wenn ihm ein i
in der nächsten Silbe folgte (Noreen, Aschw. Gram. § 75, 2,
A. Kock, Umlaut u. Brechung s. 286 f.). Wenn also der Name
nicht etwa schon in seiner Heimat durch analogische Ein-
wirkung des danebenstehenden Subst. *fioldr oder des mit
*ßold- zusammengesetzten Kultnamens zu Fiol{d)nir gewor-
den war, so hat er wohl sein io der westnord. Aussprache
zu verdanken, der — wenigstens auf Island — ein Brech-
ungsdiphtong iu völlig fremd war.
Nur mit Yorbehalt sei schliesslich noch folgendes ange-
fügt. Axel Olrik hat es wahrscheinlich gemacht, dass in
Dänemark eine Yegetationsgottheit namens Frócfi verehrt
worden ist (Danmarks Heltedigtning 2, 249 ff.). Er hat
ferner gezeigt, dass einem Frótfi innerhalb der spätem dän.
Überlieferung dieselbe Stellung in der Geschlechtsreihe des
Skjoldungenhauses zukam wie nach den ags. Quellen dem
Béow, nämlich der Platz hinter dem Stammvater und Epo-
nymus Skjold oder Scyld (a. a. O. 1, 244 Fussnote 1).
Endlich weist er aus dem Ortsnamen Frodhevi (später Frövi)
nach, dass der Kult eines Fróti auch im schwed. Uppland
bekannt gewesen ist (a. a. 0. 2, 249). Sollte sich aus einer
Kombination dieser Tatsachen mit den obigen Ausführungen
nicht eine Erklärung ergeben für den rätselhaften Fróði
der Fiolnirstrophe? W ar Fróði vielleicht — wenigstens in
gewissen Zeiten und Gegenden — einfach ein andrer Name
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