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Mejer: Zar agerm. Myth.
249
2) Dea Sandraudtga.
v. Grienberger, Zs. f. d. A. 35, 389 f. Much ebd. S. 328
vgl. Golther S. 470 (Mogk S. 374 lässt den Namen
unerklärt).
"Der Name zerfällt in germ. Bestandteile, got audags,
altn. audiør "reich", und sondr, "wahrhaft" wie in
Eigennamen, z. B. Sandrimer". Aber in Sandrimer oder Sandrald
(Förstemann Namenbuch, 2 Aufl., S. 1299) das r durch ein
erweiterndes Suffix stammhaft zu machen, wie v. Grienberger
will (a. a. o. S. 391), ist nicht ganz unbedenklich; und
schwieriger noch ist die Deutung. Ein so abstrakter Begriff wie
"wahrhaft" ist mit einem alten Götternamen schwer zu
kom-biniren; noch mühsamer wäre es, ihn mit dém höchst realen
Begriff "reich" zu verkoppeln. Jedenfalls könnte das
Kompositum nicht eine wahrhaft reiche Göttin — etwa im
Gegensatz zu anderen, die nur so thun, als besässen sie viel?
— bedeuten. Golther übersetzt es so; aber diese Art,
Eigennamen zu übersetzen, wird man sich überhaupt abgewöhnen
müssen, wenn endlich Edward Schroeders lang erwartete
Namenforschungen erscheinen. Wenn wirklich jene beiden
Etyma festzuhalten sind, so wäre der Name als eine
kopulative Verbindung aufzufassen (vgl. über kopulative
Eigennamen meinen Aufsatz Zs. f. d. A. 43, 158 f.) und würde
etwa "Herrin der Zuverlässigkeit und des Reichtums"
bedeuten können. Golther hat sich wohl durch die unhaltbare
Etymologie J. Grimms beeinflussen lassen: suntarotac,
prae-dives.
Viel näher, scheint mir, läge die Herleitung von as. ags.
sand altn. sandr und got. rauds, altn. rau&r: die Göttin, die
den Sand rötet, den roten Sandstein (und dann auch wohl
andere brauchbare Steinarten) schafft. Die Inschrift ist ja
von den cultores templi (ahd. harugari, parawari, vgl.
Golther S. 614) gewidmet, die zugleich als Bauherren zu
denken sind.
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