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B. M. Meyer: Ymi—Tuisto. 383
Ymi—Tuisto.
Ich habe an dieser Stelle (23, 247) die Vermutung aus-
gesprochen, dass bei Tacitus’ Darstellung der altgerm. An-
thropogonie nicht alles in Ordnung sei. Die Vermutung,
dass Twisto der Sohn und nicht der Vater des Mannus war,
erhält nun eine unerwartete Bekräftigung.
In einer weitgreifenden Besprechung von Hirts ”Indo-
germanen” kommt Fick (Zs. f. vgl. Sprachforschung, 41, 347)
auch auf die Mythologie der Phryger zu reden. Er erwähnt
deren Anthropogonie: Manes hat zwei Söhne, Akmon und
Doias, was Fick selbst mit ”Zwilling” übersetzt und mit
Yama und Tuisko zusammenstellt! W ir hätten also ganz
dieselbe Gruppe: Manes—Mannus Vater, Tuisto—Doias Sohn.
Die Stellung Akmons allerdings würde abweichen. Dass aber
die germ. Anordnung uralt sein muss, hat soeben Olrik (Dan-
ske Studier 1907, 197) im Anschluss an Schüttes ”Episke
Love i Gote-Ættens Oldsagn” erwiesen: der Aufbau des Stamm-
baums bei Tacitus entspricht der besten alten Technik.
(Analoge Gebilde bei den Skythen: Fick a. a. o. S. 350).
Es wäre also Tac. Germ. 2, 10 (Schweizer-Sidler) nur
zu lesen: ”Tuistonem filium Manni” und 2, 11 ”Tuistoni”,
und alles wäre in schönster Ordnung.
Berlin 5. 2. 08.
Richard M
. Meyer.
ARKIV FÖR NORDISK FILOLOGI XXV, NT FÖLJD XXI. 2S
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