Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Bemerkungen zu den Eddaliedern (Ferd. Detter)
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Helgakv. Hund l 56.
In I 56 hat Vigfusson die vorletzte Langzeile ’Högna
dóttur ok Hringstaða’ verworfen, aber gewiss mit Unrecht.
Wenn Vigfusson Corp. p. b. I 492 anführt, ’Högna dóttur ok
Hringstaða’ sei ein Duplicat, so übersieht er hiebei, dass
’sigrs ök landa7 den Gedanken von I 55 wiederholt (I 55
Virða nióta ok una lífi, er thú felt hefir inn flugatrauda
jöfur . . . ’).
Dagegen ist zwischen ’ok ther buðlungr! samir baeði
vel, rauðir baugar ok in ríkja naaer’ u. ’heill skaltu
buðlungr! baeði nióta Högna dóttur ok Hringstaða5 ein
Paral-lelismus nicht zu verkennen: in beiden Fällen ’buðlungr’ u.
’baeði ok’; dem ’samir’ des ersten helmingr entspricht in
zweiten das bestimmtere ’nióta’; den allgemeinen Ausdrücken
’rauðir baugar ök in ríkja maer’ im ersten helmingr
entsprechen im 2ten in umgekehrter Reihenfolge die
bestimmteren ’Högna dóttur ok Hringstaða’.
Da die Zeile ’sigrs ök landa; tha er sókn lokit’ diesen
Parallelismus stört, da ferner ’sigrs ök landa’ den Gedanken
von I 55 wiederholt, so werden wir der Strophe I 56 ihr
reguläres Mass durch Ausscheidung der letzten Langzeile zu
geben haben.
Ich vermuthe, dass der Verfasser der Zeile ’sigrs ök
landa; tha er sókn lokit’ das Wortspiel von ’sókn’ u. ’sögn’
beabsichtigte: Da hat der Kampf ein Ende (sókn) u. damit
auch die Geschichte (sögn). Möglich ist es auch, dass
ursprünglich an Stelle des ’sókn’ wirklich ’sögn’ stand.
Aus dem Gresagten folgt, dass die Behauptung Symons,
unser erstes Helgilied sei ein vollständig erhaltenes Gedicht
(s. P. B. Beit. 4 173, Zs. f. d. Phil. 18. 112 ff.), keineswegs
vollen Glauben verdient.
Wien im Mai 1886.
ferdinand detter.
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