Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Ferdinand Detter: Anmälan av Rydberg: Germanisk mythologi
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Mythen, wobei jedoch auf eine Weise vorgegangen wird, mit
der ich mich nicht einverstanden erklären kann.
Ich kann das Buch nicht besser charakterisiren als dies von
Heinzel am Schlusse seiner Waltherabhandlung (Wiener
Sitzungsberichte CXVII) geschehen ist, der den Grundfehler des
Buches in der Voraussetzung sieht, dass es ein festes System
germanischer Mythologie gegeben habe, in welchem keine
Analogiewirkungen, keine Unklarheiten und Widersprüche
wirkten. R. identificirt eben alles, was auch nur eine ganz
entfernte Ähnlichkeit zeigt. Dass sich gleiche Motive in der Mythe
wie in jeder Dichtung wiederholen können, sei es vollständig
unabhängig von einander oder durch Übertragung, und dass
hier nur die schlagendsten Übereinstimmungen beweiskräftig
sind, wird von R. beständig ausser Acht gelassen. Das geht so
weit, dass R. selbst in der blossen Gleichheit zweier Namen
einen entscheidenden Grund für die Identität zweier
mythischer Persönlichkeiten sieht. Dass zwei Personen den Namen
Svipdag führen können (in der Lieder-Edda und bei Saxo),
ohne jemals mehr als den Namen mit einander gemeinsam
gehabt zu haben, scheint ihm unmöglich zu sein, und man
gewinnt manchmal den Eindruck, als ob R. sich die gleichen
Namen aus den mythologischen Quellen herausgeschrieben hätte,
um dann mit allen Mitteln seines gewiss bedeutenden Scharfsinnes
Gründe für die Identität dieser mythologischen Gestalten
zu finden. Aber nicht nur mit der Namengleichheit begnügt
sich R.; auch die synonymen Namen werden zusammengestellt:
Borgarr ist identisch mit Skjöldr, denn Borgarr geht auf bjarga
zurück und Skjöldr bedeutet ”Schild”, ist also ein synonymum
von Borgarr s. 110. Dabei kommen nicht selten etymologische
Fehler zum Vorschein. Manches wird man allerdings zu den
Druckfehlern rechnen müssen, durch welche das Buch
überhaupt entstellt ist: so z. B. litr góđa für litu góđa s. 96, obwol
2mal nach einander, oder hellawîsi statt hellawîzi s. 307, obwol
auch im Merseburger Zauberspruch s. 511 vuos statt vuoz steht.
Aber was soll man davon denken, wenn s. 120 Guđormr in Guđ
und -hormr abgetheilt und hormr mit Hermio und
Herminones zusammengestellt wird, das doch sein H bloss der römischen
Orthographie verdankt, die einem vocalisch anlautenden
germanischen Worte ein H vorauszuschicken pflegt, während das
anlautende germanische H in der römischen Transscription mit
Ch wiedergegeben wird (Chatti ’Hessen’)? Oder wenn Rüedegêr
mit dem nordischen Hrútr verglichen wird, gegen die Regeln
der Lautverschiebung s. 218? Oder wenn R. s. 277 Ásviđr mit
”asavän” übersetzt, das doch Ásvinr heissen müsste, während
Ásviđr auf ein Asvinnr wie mađr auf mannr zurückweist?
Mit diesen Mitteln findet nun R. seine Parallelen und bei
seiner Kühnheit war es in der That nicht schwer, solche zu
finden:
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