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Boer: Über die í>ictreks saga. 235
Auch, wo die besserung auf keine deutsche quelle
zurückzugehen scheint, hat der bearbeiter von V2 nachweislich
manches geändert. Sehr deutlich ist dieses bei c. 45-46,
Attila’s herzug in Vilkinaland. V1 erzählt, wie Attila
zuerst mit Asprian und dessen brüdern in der nähe von
Seeland kämpft; nach grosser anstrengung trägt er den sieg
davon; zuvor aber hat YiSolfr ihm 300 man erschlagen. Als
Attila bald darauf von Osantrix zurückgeschlagen ist, weiss
der markgraf Rodolfr auf der flucht dem feinde in der nacht
einen grossen schaden zuzufügen; dann zieht Attila zurück,
denn: eigi munu þeir meira þar fá sýst at sinni. Hier
hat Y2 nicht zugeben wollen, dass Attila sollte verschlagen
sein; nicht einmal einen verlust von noch so geringer
bedeu-tung durfte er leiden; es sind also in der ersten schlacht die
Vilkinamenn statt der Hunnen, welche 500 statt 300 toten zählen,
ehe Asprian und seine brüder fliehen; als bald darauf Attila
Osantrix begegnet, lagert er sich ihm gegenüber; in der nacht
tötet Rodolfr eine anzahl der schlafenden Vilkinamenn, und
am- nächsten tag - man würde erwarten, dass jetzt auch
Osantrix’ heer sollte geschlagen werden; statt dessen - zieht
Attila zurück ohne den geringsten versuch zum angriff. Es
lässt sich dieses jeder vernünftigen taktik widerstrebende
verfahren nicht durch die einwendung erklären, dass Osantrix’
heer schon von Rodolfr vernichtet wäre, denn von den X
þu-sundir riddara ok mikinn her annan, welche dem könige
folgten, waren nur 500 man getötet. Aus V1 aber wird
es klar, wesshalb Attila zurückzieht1).
Nicht gerade absichtliche Umformung, aber doch
verderbte lesarten, wo V1 das richtige hat, finden sich an
folgenden stellen:
*) Dieser abschnitt ist in membr.3 verloren, stimmte dort aber in
haupt-sache zu AB, denn die ganze Vilkina s. weist innerhalb der gruppe U nur
bedeutungslose unterschiede auf.
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