- Project Runeberg -  Arkiv for/för nordisk filologi / Femtonde Bandet. Ny följd. Elfte Bandet. 1899 /
157

(1882) With: Gustav Storm, Axel Kock, Erik Brate, Sophus Bugge, Gustaf Cederschiöld, Hjalmar Falk, Finnur Jónsson, Kristian Kålund, Nils Linder, Adolf Noreen, Gustav Storm, Ludvig F. A. Wimmer, Theodor Wisén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Zur germanischen etymologie (C. C. Uhlenbeck)

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Uhlenbeck: Germ. etym.

157

5. An. reyrr.

Hirt (Beitr. 22, 234 f.) stellt an. reyrr, got. raus, ahd.
rör zu gr. ðgoyog Schilf zum decken der häuser’, das aber
gewiss zu èQèq)0) gehört. Auch serb. royoz ’rietgras’, poln.
rogoè ’binse’, welche Hirt nach dem vorgange älterer
gelehrte heranzieht, müssen aus phonetischen gründen ferne
bleiben. Ich muss gestehen, dass es mir nicht ganz klar
geworden ist, wie Hirt sich die lautlichen Verhältnisse
zurechtlegt (*rauzo- etwa aus *rawazo-, idg. *rog&?só-?).

Ist es zufall, dass zwei germ. Wörter für ’röhr’
altindischen Wörtern für ’zorn’ lautlich zu entsprechen scheinen?
Von der bedeutung absehend könnten wir ags. hréod, ahd.
hriot mit aind. krodha- und an. reyrr, got. raus, ahd. rör
mit aind. rosa- gleichsetzen. Aber was haben ’röhr’ und ’zorn’
mit einander gemein? Ich vermute, dass die wurzeln
*kreudh-und *reus-, welche den indischen Wörtern kródha-, krudhyati
und rosa-, rúsyati, rósati zu gründe liegen, ursprünglich die
sinnliche bedeutung der unruhigen bewegung, des
hin-und-her-schwankens gehabt haben, wie auch die wurzel
*keup-in aind. hópa-, kúpyati (vgl. aksl. kypêti) eine ähnliche
be-deutungsentwicklung zeigt. Auch formell lässt sich dies bei
rosa- wahrscheinlich machen, denn offenbar ist *reus- eine
Weiterbildung von *reu- in lat. ruo ’ich stürze’ u. s. w. (vgl.
Persson, Wurzelerw. 122 f.). Aber dann wird es uns klar,
dass kródha- und rósa- auch begrifflich mit germ.
*hreu(fo-und *rauzo- vermittelt werden können, denn das röhr kann
sehr wohl nach seiner schwanken, beweglichen natur benannt
sein. So gehört aind. vanjula- ’calamus rotang’ zu an. vakka,
ahd. wankön.

Man wird hoffentlich anerkennen, dass diese an sich
hypothetische erklärung von *rauzo- durch die parallele von
*hreuðo- gestützt wird. Idg. *rouso- und *kreudho- können
zugleich, obwol mit verschiedenem accent, den agens und die
actio bezeichnet haben und das z von *rauzo- weist auf

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 02:21:45 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/anf/1899/0165.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free